PLAYBACK LIFE

Schauspiel von Klaus Schumacher

 

Theater Aachen

Premiere am 11. September 2008

 

Raum Dominic Huber / blendwerk, Kostüme Sigrid Brüninghoff, Video Kai Gusseck, Musik Malcolm Kemp, Dramaturgie André Becker

mit Katharina Merschel, Anne Wuchold, Sebastian Stert und Oleg Zhukov 

„Was ist hier Traum und Wunsch und Erfindung, und was ist Wirklichkeit?“ Von Klaras Frage ausgehend sucht der Abend die Nahtstelle zwischen Authentizität und Aneignung. Das Leben im Zitat: Wieviele Momente im Leben sind noch „echt“? Inwieweit konstruiert ein Mensch seine Identität aus Filmzitaten, -gesten und -figuren? Ist das ganze Leben ein Spiel, pure Behauptung, jede Situation aus der Kulturgeschichte entliehen? Ist man überhaupt noch in der Lage zwischen „Echtem“ und „Aufgesaugtem“ zu unterscheiden? Mark, Tom, Jenny und selbst Klara sind es nicht: Jeder versucht jeden zu manipulieren und merkt dabei nicht, dass er selbst manipuliert wird und auch sich selbst manipuliert. Unangreifbar wie die Jungs in Funny Games wollen Tom und Mark sein, und in ihrer Hybris, alles im Griff zu haben, bemerken sie nicht, dass die Mädchen bereits ihren Kill-Bill-Rachefeldzug gestartet haben.
Die Inszenierung ihrerseits versucht den Zuschauer zu manipulieren, spielt mit filmmusikalischen Themen, legt durch Aneignung und Variation von Filmszenen falsche Fährten und unternimmt den Versuch filmische Stilmittel auf die Bühne zu übertragen.


Pressestimmen

 

Lustig, tragisch und absolut sehenswert. (...) Mit «Playback Life» von Klaus Schumacher inszenierte Marc Lippuner im Mörgens des Theaters Aachen ein Theaterstück für Jugendliche ab 13 Jahren, das unter die Haut geht. (...) Multimedial inszeniert und mit einer tollen Besetzung erzählt «Playback Life» eine Geschichte von jungen Menschen, die sich über ihre Filmidole identifizieren. Absurd, lustig und tragisch zugleich bietet das Stück 80 Minuten beste Unterhaltung und zwingt dabei nicht nur den jungen Zuschauer dazu, sich selbst und das eigene Filmverhalten zu hinterfragen.

_Aachener Zeitung, 13. September 2008 (Auszug)

 

Eine geschickte Inszenierung der sich nach und nach vollkommen aufweichenden Grenzen zwischen Realität und Film. (...) Auf einer großen Leinwand werden immer wieder Filmszenen in rasanter Schnittfolge präsentiert und das dort Gezeigte wird immer enger mit dem Geschehen verknüpft. (...) Die Analyse einer verkommenen Generation DVD ist großes Kino im kleinen Mörgens, allerdings scheint das Fazit, dass für die heutige Jugend Fiktion und Realität nicht mehr zu trennen sind, doch reichlich pessimistisch. Was bleibt, sind 70 Minuten rasante Videoclipaction mit hohem Unterhaltungsfaktor.

_Klenkes. Stadtillustrierte, Oktoberausgabe 2008 (Auszug)